Eisenbahnhochbrücke

Eines der Wahrzeichen Rendsburgs ist die weithin sichtbare Eisenbahnhochbrücke. Die zwischen 1911 und 1913 erbaute Stahlkonstruktion hat eine Durchfahrtshöhe von 42 Metern. Vor der Errichtung der Hochbrücke verbanden zwei Eisenbahndrehbrücken die beiden Ufer des Nord-Ostsee-Kanals. Zur militärischen Abwehr in Norddeutschland sollte eine leistungsfähigere Hochbrücke einen schnelleren Transport über den Kanal ermöglichen, weshalb die Drehbrücken ersetzt wurden.

Der Bau der neuen Eisenbahnhochbrücke kostete 13,4 Millionen Goldmark, nach heutiger Währung entspräche das ungefähr 76,2 Millionen Euro. Sieben Arbeiter verloren bei der Montage ihr Leben, bis die Brücke am 1. Oktober 1913 eröffnet wurde.

Da der Bahnhof Rendsburg nur knapp einen Kilometer vom Kanal entfernt ist, war es eine technische Herausforderung, die Höhe zu ermöglichen. Die Lösung war, den Bahnkörper vom Bahnhof bis zum Obereiderbecken 4,5 Meter anzuheben und einen ellipsenförmigen Schleifendamm, die sogenannte Rendsburger Schleife, zu errichten. Südlich des Kanals wurden der Bahnhof Osterrönfeld sowie die Bahnstrecken nach Neumünster und Kiel verlegt, um den Bau zu ermöglichen. Zusammen mit den beiden Auffahrtsrampen misst die Brücke 7,5 km, alleine die Schleife ist 4,5 km lang. Die eigentliche Brückenkonstruktion hat eine Länge von 2486 m, während die Hauptbrücke den Kanal auf einer Gesamtlänge von 317 m überspannt.

Für 99 Jahre war die Rendsburger Hochbrücke die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Heute sind die Unstruttalbrücke (2012) und die Saale-Elster-Talbrücke (2013) länger.

Die Brücke ist Teil der Eisenbahnstrecke Neumünster-Flensburg-Fredericia und damit wichtiger schienengebundener Verkehrsweg nach Skandinavien auf der Jütlandlinie.